Experimentelle Untersuchungen     


Letzte Ergebnisse zu 100.000 Dezimalstellen unten auf dieser Seite
In der Einführung zu 
"Relative Häufigkeit von Primzahlabständen" heißt es sinngemäß:

Beim Streichen von Primzahlen nach Eratosthenes ändert sich im Prinzip nichts
an der relativen Häufigkeit von Primzahlabständen.
Die Funktion rh(n) gilt in gleicher Weise vor und nach jedem Streichvorgang. 

Dieser Text bedarf einer Vertiefung. Inzwischen können hierzu neuere Untersuchungen vorgelegt werden. Es lohnt sich, gerade deshalb, weil hier bei den 'kleinen Primzahlen' von primini.de sehr hohe Schranken angesprochen werden. Genau dort wiederholt sich exakt, was im niederen Zahlenbereich eingehend dargelegt wurde. Die folgende Zahl/Schranke (in den nächsten vier Zeilen) ist in einem Stück zu lesen....

12484652512116647289012776984565670695983470176755331667957_  
534237572860668143624595370352747877345669873531653192160749663_
848488541674002902854260589386145574531393747427166165654823015906_
5196413238268640890


Es sind 'nur' 207 Dezimalstellen. Die Zahl ist das Produkt der ersten 95 Primzahlen, kleiner 500. Gebräuchliche Bezeichnungen hierfür: primorial(500)  oder  primorial(95.), ganz nach Wunsch.
Für diese Untersuchung wurden herangezogen:
  1. Das Programm  Primzahlen oder die Magie der Zahlen  (KK.exe) von Reinhold Kiebart... in der Version Beta 3.0.8-Professional,
  2. Ergänzt durch ein kleines 'Aribas'-Programm.
    Zu Aribas siehe...  http://www.mathematik.uni-muenchen.de/~forster 
  3. Die Kalkulation der zu erwartenden Primzahlen und Primzahlabstände erfolgte nach .../log(n) und der genannten Funktion rh(n).
Zu 1.)  mit KK.EXE
Anschließend an die oben genannte Schranke wurde ein direkt folgendes Intervall von 10 Millionen Zahlen aufbereitet. Aufbereitet bedeutet, daß 10 Millionen Zahlen obiger Größe  auf eine 'mögliche' Primalität zu prüfen waren. Dafür wurden alle die Zahlen 'gestrichen', die einen Teiler haben, der kleiner ist als 4.000.000.000 (4 Milliarden).. Es verblieben 
259.729 mögliche Primzahlen, wir nannten sie 'Noch-Primzahlen 1".
Nun wurde ausgezählt, wie oft die Primzahlabstände a=2 (Primzahlzwillinge), a=4, a=6, a=8 und a=10  vorkamen...  Zählung 1

Zu 2.)  mit Aribas
Mit Aribas wurden die verbliebenen Noch-Primzahlen geprüft. Verwendet wurde der probabilistische Primzahltest nach Rabin. Es ergaben sich statt jenen 
259.729 Noch-Primzahlen ganze  21.003 'primes' probabilistischer Prägung bei... Zählung 2..

Ergebnis zu Anzahl Primzahlen und Primzahlabständen in dem 10 Millionen Intervall:
Primzahlen  ==>     ........     259.729 20.980     21.003
Primzahl-
abstand a
Rel. Häufigkeit  rh(n) Zählung  1
kalkuliert     gezählt  
Zählung  2
kalkuliert     gezählt   
2 1 8883*     8946   58**     58  
4 1 8883     8797 58     59
6 2 / 1 17766     17765 116     105
8 1 8883     8893 58     64
10 4 / 3 11844     11817 77     76
  * Mittelwert aus der Menge der Noch-Primzahlabstände        
** Mittelwert der Primzahlabstände a=2 (Zwillinge) aus log. Berechnung.

Zur schnellen Orientierung:   
Nach dem verborgenen Gesetz der Primzahlabstände sollte die grüne Zeile etwa die doppelten Mengen gegenüber der roten Zeile aufweisen !

Die gefundenen Werte überraschen nicht. Sie liegen genau so, wie es nach der Theorie zu erwarten war. Für jeden, der sich mit dem Thema ernstlich beschäftigt, wird die relative Anzahl von Primzahlabständen in jedem hohen und hinreichend großen Intervall zu einer gegebenen, bisher nicht beachteten Tatsache unserer wohlvertrauten Zahlenfolge.


Nachtrag im März 2010:
Inzwischen gelang es - ohne Beweisabsichten - auch bei 100.000 (einhunderttausend) Dezimalstellen eine gründliche Untersuchung durchzuführen. Selbstverständlich bestätigten sich wieder die gefundenen Tatsachen, ohne klassischen Beweis, aber mit hoher Konsequenz:


Es gilt das Gesetz der 'relativen Häufigkeit von Primzahlabständen'
in gleicher Weise wie das Streichen von Zahlen nach Eratosthenes
in unserem Zahlenraum, bis abzählbar unendlich.
Jeder gerade Primzahlabstand - auch a=2 , das sind Primzahlzwillinge -
tritt immer wieder in gleicher, relativer Häufigkeit auf - ohne jede Einschränkung.


Experimentelle Mathematik - Kurzbericht
zu extrem hohen Zahlenbereichen
 
x           Schranke                       z.B.      10^(10^s)
10^(s)  Stellenzahl                    s = 5     das sind  100.000  Dezimalstellen !!
Iv         Intervall
mZA     mittlerer Zwillings-Abstand
pi2        Anzahl Zwillinge im Intervall  

            Berechnung von Intervall    Iv ~= 4 * pi2 *10^(2*s) 
            ... für  pi2 = 250     ergibt sich    Iv ~=      10^(2*s+3)
 
  Eine Übersicht in heute zugänglichen Zahlenbereichen:
 Schranke 10^(10^s)    Intervall  Zwillinge     mittl.Zwill.Abst.
 x = 10^(10^1)         Iv = 10^5  : 250 =       mZA = 4*10^2
 x = 10^(10^2)         Iv = 10^7  : 250 =       mZA = 4*10^4
 x = 10^(10^3)         Iv = 10^9  : 250 =       mZA = 4*10^6
 x = 10^(10^4)         Iv = 10^11 : 250 =       mZA = 4*10^8
 x = 10^(10^5)         Iv = 10^13 : 250 =       mZA = 4*10^10
 ============================================================
 
 x = 10^(10^6)         Iv = 10^15 : 250 =       mZA = 4*10^12
 x = 10^(10^7)         Iv = 10^17 : 250 =       mZA = 4*10^14
 ------------------------------------------------------------

 x = 10^(10^8)         Iv = 10^19 : 250 =       mZA = 4*10^16
 x = 10^(10^9)         Iv = 10^21 : 250 =       mZA = 4*10^18
 x = 10^(10^10)        Iv = 10^23 : 250 =       mZA = 4*10^20
Die blaue Zeile ist etwa der Bereich, in dem heute die höchsten Primzahlen gefunden werden.
Rote Zeile, 100.000 Dezimalstellen:                                      
Wählt man hier ein Intervall von  Iv=4*10^11=400.000.000.000, dann sind etwa 10 Zwillinge (a=2) zu erwarten und sie werden auch gefunden! Allerdings nur dann, wenn bis zur Wurzel von  10^(10^5) gesiebt wird. Wir wählen (unten) ein wesentlich kleineres Intervall, geeigneter Größe !!
Die neueste Version des Programms KK.exe gestattet ein direktes Auszählen von Primzahlabständen  in sehr hohen Bereichen, ohne daß Pseudoprimzahlen nach Rabin oder ähnlich eingesetzt werden müssen. (Mit Rabin
werden die Details bestätigt, jedoch entstehen extrem lange Laufzeiten.)
Durch ein gezieltes Siebverfahren (ähnlich Eratosthenes) werden exakte Noch-Primzahlen ermittelt und zwar abhängig von dem zum Einsatz kommenden Primärbereich. Letzterer ist frei wählbar, mit Primfaktoren bis 2 Milliarden und auch noch höher.

Führt man mehrere Berechnungen mit ansteigendem Primärbereich aus, kann man zeigen, daß
die relative Häufigkeit der Funktion rh(n) vor und nach dem Streichen (nach Eratosthenes) unverändert Gültigkeit besitzt. Dazu die beiden folgenden Tabellen.

Ausgezählte Primzahlabstände zu roter Zeile... aus Tabelle oben
...das sind 100.000 Dezimalstellen,  Intervall = 
200.000 (statt 4*10^11 für 10 Zwillinge.)
Primärbereich in Spalte 1   bedeutet Primfaktoren bis 1 Million bzw. bis 1 Milliarde
 a =2468101214161820222426283032mAZw
rh =112/114/32/16/512/14/310/92/112/116/58/311
 PB  
10^6
4224568284436268655234368685704638844865091164403432
10^7313342604322462647390331622415336660339358834316325
10^8232259457238350488291246464309247495259278620247244
10^9192193355185289399238193364236195411201227475187190
Zu vorstehender Tabelle:
Die Spalten zeigen die stetige Abnahme der Häufigkeit der PZA a bei steigendem Primärbereich PB.
a=2,4,8,16 und 32
jeder Zeile sind gleich häufig (statistische Streuung).
Bei rh(n) bitte den Faktor 2 beachten, in den Spalten a=6,12,18 ...
Die Werte sind jeweils etwa das Doppelte von
a=2,4,8,16 und 32 .
Die letzte Spalte mAZw 'mittl.Anzahl Zwillinge' entsteht aus Spalten
2,4,8,16 und 32 .
 
Ausgezählte und bearbeitete Primzahlabstände...   wie Tabelle oben, jedoch:
Werte reduziert über die Funktion der relativen Häufigkeit
rh(n) und...  mittl. Zwill.Abst. = 100
 a =2468101214161820222426283032mAZw
rh =112/114/32/16/512/14/310/92/112/116/58/311
PB
10^6
9810696103109100101101101991071021039810193100
10^796105939910710010010296969310296929697100
10^895106949810810099101959591101979595101100
10^91011029397114105104102969392108971009498100
••••• Ohne die statistische Streuung läge der Wert in jedem Feld bei  100  •••••


Link zu oben genanntem Programm KK.exe siehe:  
Primzahlen oder die Magie der Zahlen
  http://euroware.de     von  Reinhold Kiebart