Es gibt keinen einfachen
Beweis unendlich vieler Primzahlzwillinge! Aber,
ein guter Schüler verfügt heute über ein
Basiswissen,
mit dem er die Existenz von Primzahlzwillingen an jedem Ort
der
Zahlengeraden beschreiben und verstehen kann. Dazu zwei Axiome
der Mathematik:
Die Primzahldichte
nimmt logarithmisch ab...
... / ln x
Die Dichte der
Primzahlzwillinge nimmt mit dem Quadrat des
Logarithmus ab ..... / (ln x)^2
1. Frage:
Wie häufig sind Primzahlzwillinge ? ---------------------------------------------------
Einige vereinfachte Bezeichnungen: x
Schranke, ein beliebiger, hoher
Punkt auf der Zahlengeraden
pi Anzahl der Primzahlen unterhalb x v
Intervall,
ein Zahlenbereich beginnend oder nahe bei x
pi2 Anzahl der Primzahlzwillinge in v s
10er Exponent für Stellenzahl
der Schranke x ln
natürlicher Logarithmus lg
dekadischer oder
10er Logarithmus C"
Konstante, die die Umrechnung von ln in lg
einschließt
C" enthält auch
die sogenannte Zwillingskonstante.
Mit sehr hoher
Näherung ist 1/C" = 4
(genauer = 4.0156...)
Zu jeder Schranke
x=10^(10^s), das sind 10^s
Dezimalstellen, kann das notwendige Intervall
für jede
gewünschte Menge pi2 von Primzahlzwillingen angegeben
werden,
v =
(1/C") * pi2
* (lg x)^2 oder
noch einfacher,
da lg x = 10^s und (lg
x)^2=10^2*s ist ...
v = 4 * pi2 * 10^(2*s)
Ein Beispiel: Die größte bekannte Primzahl
lag längere Zeit nahe bei
7
Millionen Dezimalstellen, also bei s=7 und
x = 10^(10^7 ) .
Für
diese Schranke und gewünschte 250
Primzahlzwillinge
ergibt sich in sehr guter Näherung
ein konkretes Intervall v
v = 4 *
250 * 10^14 = 10^(14+3) = 10^17
| knapper geht es
nicht | Für 10^s kann
jede Stellenzahl - auch gegen
abzählbar unendlich - angenommen werden.
1. Antwort zur 1.
Frage:
Für
jede Stellenzahl
kann ein Intervall
v mit einer
gewünschten Anzahl von Zwillingen berechnet
werden.
Und...
wenn Primzahlzwillinge in beliebiger Menge
gegen unendlich vorhanden und berechenbar sind, dann
gibt es dort auch jenen einen
gesuchten Primzahlzwilling.
Damit ist der Schritt gegen unendlich beschrieben. Das Wort Beweis
wurde sorgfältig vermieden.
2. Frage:
Wie häufig sind Zwillinge gegenüber anderen
Primzahlabständen ? --------------------------------------------------------------------------------------- Vorab, ohne jede
Vermutung: Es ist ein festes Gesetz des gesamten
Zahlenraumes! In jedem
beliebigen, hinreichnd großen Intervall gilt für die
existierenden Primzahlabstände: Die Abstände 2
(Zwill.), 4, 8, 16 usw.
sind alle
etwa gleich häufig, sie haben nur den Primfaktor 2. Die
Abstände 6,12,18,24,36,48,54 usw... alle etwa doppelt
so häufig, ... da nur Primfaktoren (2) 3 im Spiele sind.
Überzeugen Sie sich
selbst: Gezählt werden
Abstände beginnend in einem
Intervall (hier v=6) nach rechts.
Wählt man eine Parkettierung mit anderen
Primfaktoren, können
Mengen-Aussagen zu jenen anderen Abständen gemacht werden.
Daß es sich hier um mögliche
Primzahlplätze handelt, spielt keine Rolle. Denn beim
Streichen der Primzahlen nach
Eratosthenes werden in großer Zahl und guter Verteilung alle
Plätze und Abstände betroffen. Voraussetzung: Hinreichend große
Intervalle, nur dann erhält man
eine gesicherte Statistik !!
Einfache
ergänzende Überlegung: Nehmen wir die mit
Ziffern versehene Zeile des obigen Bildes. Sie zeigt die
Zahlenfolge nach dem Streichen der Vielfachen der Primfaktoren 2 und
3. Nun streichen wir eine weitere, beliebige
Primzahl. Was passiert?
Jede beliebige Primzahl hat nur einmal den Abstand 2 zu einer anderen Primzahl,
aber sie hat genau zweimal den Abstand 6 zu einer anderen Primzahl.
6er Abstände entfallen somit doppelt so oft als Primzahlzwillinge, denn sie sind eben doppelt so häufig vorhanden.
Diese exakte Zählweise beim Streichen von Primzahlen ist ohne
Einschränkung gültig, auch bei jedem
Eratosthenes-Streichen von Vielfachen größerer Primfaktoren.
Das sollte
man voll erkennen.
2. Antwort zur 1.
Frage:
Wenn
nun von jedem
geraden
Primzahlabstand eine beliebige Menge an jedem Ort des gesamten
Zahlenraumes vorhanden ist, dann gibt es als Folge auch jenen einen
Primzahlzwilling - gegen unendlich.
3.
Antwort zur 1. Frage:
Gelegentlich wird - selbst von hochkarätigen Mathematikern -
angezweifelt, ob
es in höchsten Bereichen überhaupt noch zur Bildung
von
Primzahlzwillingen kommen kann. Als Grund wird ausgeführt:
"... Der Abstand zwischen Primzahlen kann beliebig
groß werden..."
Das ist
vollkommen korrekt, allerdings mit einer
falschen
Schlußfolgerung. Denn ganz im Gegenteil: In jenen
hohen
Bereichen sind selbst die mittleren Primzahlabstände schon
extrem
groß. Und nur durch das Auftreten von
'beliebig
großen Abständen existieren an anderen/benachbarten
Orten
in konsequenter Weise
'beliebige' Verdichtungen. Die höchste Verdichtung ist dann
ein
nicht gestrichener Primzahlzwilling - oder auch mehrere dieser interessanten Gesellen!