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Joachim, der Sohn aus Sachsen,
war offen für das Weite,
jung ist er hinausgewachsen,
nicht selten war er pleite.
Er suchte sich im Meere,
fand dort den Ringelnatz.
Der füllte seine Leere,
der war sein größter Schatz.
Er schrieb in seinen Stunden:
Vom Tag, vom Jahr, vom Ich.
Er hat sein Wort gefunden,
er fand’s für Dich und mich.
Ringelnatz ein Rutengänger -
Joachim der Seelenfänger
fand so manchen Dransichhänger.
Fand Freund und auch Kritik.
Vom Bumerang zurückgeschlagen,
immer wieder Neues wagen
- auch in sehr verzagten Tagen -
gab Freude ihm und Glück.
Geschrieben im November 2004
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Wenn’s knapp wird
mit der eignen Zeit,
wenn man Dir sagt,
es ist so weit,
dann schüttle Deine Äste.
Du wirst dann seh’n,
was runter fällt.
Wirst leichter geh’n
von dieser Welt.
Du hattest hier das Beste.
Das Licht ist hell
und dicht Dein Fell
und grün der Wald im Winter.
Genieße es
und lobe es
und schreib’ ein Plus dahinter.
Denn tust Du’s nicht
und löschst das Licht,
dann wird es wirklich Winter.
Ringelnatz
Er starb vor siebzig Jahren.
Am siebzehnten des elften
hat er den Tag erfahren.
Erfuhr, was nicht zu ändern war,
weil seine Zeit verflossen.
Freunde waren rar,
ham’s nicht mal begossen.
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