Ringelnatz und Mathe-tik
hat nie den gleichen Nenner!
Man meint dies auf den ersten Blick,
anders denkt der Kenner.
Es muss nicht immer Lehre sein,
sie wird sonst leicht zur Leere.
Es muss nur etwas Farbe rein,
reicht Mathe dann zur Ehre.
Ringelnatz in jungen Jahren
war schlicht und einfach schlecht erfahren
mit seinem Blick auf die Mathik.
Schmiss er die Schule?
Schmiss ihn die Schule?
Lag es am Lehrer? War kein Mehrer
der Gedanken.
Lag es am Schüler? War kein Wühler,
war am schwanken.
Die Wende kam mit einem Blatte,
das vorn und hinten eines hatte:
Prime Zahlen und Faktoren
bis zur 1000 auserkoren.
Man konnte damit vieles machen
vieles mehr als vielverfachen.
Die Regel des Euklides
war nimmer was Perfides.
Modul 2 war rasch erklärt,
denn hielte man das Blatt verkehrt
in Händen
und tat es wieder rückwärts wenden,
so las man vorn die primen Zahlen
gemischt mit ungeraden Malen.
Und hinten? Ohne Gnade
alle Zahlen waren grade!
Das war der Start zur Zahlenlehre,
wo's leere Mengen gibt und Klassen,
Gitter und den Test von Strassen.
Reste die quadratisch glänzen,
Quaternionen, Restpotenzen,
viele Sätze sich ergänzen.
Teilerketten, Kettenbrüche,
Manches aus der Zahlenküche:
unverstanden - nicht die Flüche.
Ringelnatz in späten Jahren
Echo auch im Netz erfahren
mit gekrönten Mathezaren.
Zaren erst am Zögern waren.
Nun ist's wie beim Bumerang:
Zaren warten jahrelang
auf den Satz - von Ringelnatz.
|